Archiv des Autors: keinekompromisse

450 Menschen auf der Straße gegen einen Asylkompromiss 2.0

Danke an alle die gestern der Straße waren! Am 03.06.2023 demonstrierten über 450 Menschen aus NRW gegen die geplanten Asylrechtverschärfungen in der EU.

Radio Nordpol hat die Redebeiträge aufgezeichnet ihr könnt diese hier nachhören: Doku Reden NRW Demo „Keine Kompromisse mit der Festung Europa“ bei Radio Nordpol

FAQ zur geplanten Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) von Pro Asyl

Am 8./9. Juni 2023 soll beim EU-Rat für Inneres eine Vorentscheidung über die Zukunft des Flüchtlingsschutzes in Europa fallen. Mit dem Gesetzespaket drohen Schutzsuchenden Grenzverfahren unter Haftbedingungen, eine Verschärfung des Dublin-Systems. Letztlich die Aushebelung des Flüchtlingsschutzes. Pro Asyl beantwortet dazu die wichtigsten Fragen hier:

FAQ zur geplanten Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS)

Pressemitteilung vom 01.06.2023 zur Demo

Pressemitteilung: Hände weg vom Asylrecht: Keine Kompromisse mit der Festung Europa! NRW-weite Demonstration, Köln, 03.06.2023, 14 Uhr, Rudolfplatz

Am 03. Juni protestiert ein breites Bündnis mit einer NRW-weiten Demonstration in Köln gegen die geplanten Asylrechtsverschärfungen auf EU-Ebene. Die Bundesregierung will den Plänen zur Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) am 8. Juni im Rat der EU zustimmen. Das wäre das Ende des individuellen Rechts auf Asyl.

30 Jahre nach dem ersten sogenannten „Asylkompromiss“ in Deutschland, mit dem 1993 das Grundrecht auf Asyl als Antwort auf den gesellschaftlichen Rechtsruck massiv eingeschränkt wurde, droht nun das faktische Ende des Asylrechts auf europäischer Ebene: Die Bundesregierung will am 8. und 9. Juni bei der EU-Ratssitzung in Brüssel den Plänen zur Reform des europäischen Asylsystems zustimmen. Die Pläne beinhalten sogenannte „EU-Grenzverfahren“ und damit Haftlager an den Außengrenzen, eine Absenkung der Anforderungen an „sichere Drittstaaten“ und Schnellverfahren ohne Prüfung von Fluchtgründen, was einen fairen und rechtsstaatlichen Asylprozess unmöglich macht.

Es ist zu erwarten, dass mit der geplanten GEAS-Reform und damit verbunden der „Fiktion der Nichteinreise“ an den Außengrenzen weitere euphemistisch als „Hotspots“ bezeichnete Lager errichtet werden. Das sind geschlossene Lager unter haftähnlichen Bedingungen, in denen nicht einmal auf Familien und Kinder Rücksicht genommen wird.
Statt der Prüfung individueller Asylgründe soll vor allem entschieden werden, ob Menschen über vermeintlich „sichere Drittstaaten“ gekommen sind und in diese abgeschoben werden können. Damit bricht die Ampel-Koalition ihr Versprechen, jedes Asylgesuch inhaltlich zu prüfen.

Stimmt die Ampel-Koalition am 8. Juni dieser weitergehenden Entrechtung geflüchteter Menschen zu, wird sie zur Komplizin für alle rechtspopulistischen, nationalistischen und postfaschistischen Regierungen in der EU, die für ein Europa der Gewalt und der Rechtlosigkeit stehen.

Dem Stellen wir, das Bündnis „Keine Kompromisse mit der Festung Europa“, uns vehement entgegen und machen klar: „Hände weg vom Asylrecht!“

Stimmen aus dem Bündnis:

Meike Schmied vom Bündnis „Keine Kompromisse mit der Festung Europa“, warnt: „Diese Reform bedeutet die Abschaffung grundlegender Menschenrechte! Grenzverfahren sind keine Asylverfahren! In Schnellverfahren ohne rechtlichen Beistand wird in Haftlagern an den Rändern der EU entschieden, ob eine Person abgeschoben werden darf oder die EU-Asyl gewähren muss. Dieser unmenschlichen Perspektive widersetzen wir uns!“

Die Seebrücke Köln: „Im Klartext bedeuten die Reformpläne die weitere Aushöhlung des individuellen Rechts auf Asyl. Schon jetzt werden menschenrechtliche Standards an den EU-Außengrenzen missachtet. Ein Kompromiss würde die Praxis von illegalen Pushbacks, Kriminalisierung, (tödlicher) Gewalt, Inhaftierung und anderen Schikanen und Einschüchterungen legitimieren und verschärfen. Dem stellen wir uns entschieden entgegen und fordern: Kein Asylkompromiss 2.0!“

Linksjugend [’solid] NRW Landessprecher Christian Köhler Pinzón verdeutlicht: „Das brutale Grenzregime an den EU-Außengrenzen wird durch diese Verschärfung legitimiert. Statt gegen das rechtswidrige Zurückdrängen von Geflüchteten an den Grenzen vorzugehen, bricht die Ampel ihren eigenen Koalitionsvertrag und verabschiedet sich von jeglicher Humanität. Gegen diesen Rechtsruck in der Asylpolitik gehen wir auf die Straße.“

Grüne Jugend NRW Co-Sprecher Rênas Sahin: „Die vorgestellten Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz bedeuten vor allem Abschottung und eine Entrechtung geflüchteter Menschen. Die Bundesregierung muss diese Pläne stoppen! Es braucht eine asylpolitische Wende, die zeitgleich das Grundrecht auf Asyl wahrt und den Kommunen unter die Schultern greift.“

Meike Schmied fasst zusammen: „Die Bundesregierung macht Politik für AfD und Konsorten? Das können wir nicht zulassen. Wir werden uns auf verschiedenen Wegen gegen die rassistische Mobilmachung wehren, an den EU-Außengrenzen wie auch lokal. Heute ist nur der Anfang.“

Infos zur Demonstration

Wann: 03.06.2023, Beginn um 14.00 Uhr

Wo: Rudolfplatz Köln. Die Demonstration zieht über den Neumarkt, am Heumarkt und über den Rhein zunächst nach Deutz und endet vor der Zentralen Ausländerbehörde Köln (Dillenburger Str. 56-66)

Aufrufer:innen:
• Antira Vernetzung NRW
• AfghanistanNotSafe KölnBonn
• AG Bleiben
• Bündnis Abschiebegefängnis verhindern – in Düsseldorf und überall
• Bürger*innenAsyl NRW
• Grüne Jugend Aachen
• Grüne Jugend NRW
• Gruppe Polaris
• Interventionistische Linke Köln
• Jusos NRW
• Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.
• Kölner Spendenkonvoi
• Linksjugend [’solid] NRW
• Mosaik Köln Mülheim e.V.
• Republikanischer Anwältinnen – und Anwälteverein e.V. (RAV) – Regionalgruppe NRW
• Sea Eye Köln / Aachen
• Seebrücke Köln
• Seebrücke Krefeld
• Seebrücke Wuppertal
• Solidaritätskreis Mouhamed
• Sozialistische Selbsthilfe Köln
• Ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche in NRW
Für Pressenachfragen stehen wir Ihnen per E-Mail: keinekompromisse_eu@riseup.net
für Nachfragen zur Verfügung.

Pressemitteilung zum Herunterladen.

Unterstützer:innen

Die Demonstration am 3. Juni 2023 in Köln, gegen die Abschaffung des Rechts auf Asyl wird unterstützt von:

  • Antira Vernetzung NRW
  • Aktion BürgerInnen-Asyl Aaachen
  • AfghanistanNotSafe KölnBonn
  • AG Bleiben
  • Bündnis Abschiebegefängnis verhindern – in Düsseldorf und überall
  • Bürger*innenAsyl NRW
  • Grüne Jugend Aachen
  • Grüne Jugend NRW
  • Gruppe Polaris
  • Interventionistische Linke Köln
  • Jusos NRW
  • Kein Mensch ist Illegal (Köln)
  • Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.
  • Kölner Spendenkonvoi
  • Linksjugend [’solid] NRW
  • Mosaik Köln Mülheim e.V.
  • Republikanischer Anwältinnen – und Anwälteverein e.V. (RAV) – Regionalgruppe NRW
  • Sea Eye Köln / Aachen
  • Seebrücke Köln
  • Seebrücke Krefeld
  • Seebrücke Wuppertal
  • Solidaritätskreis Mouhamed
  • Sozialistische Selbsthilfe Köln
  • Ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche in NRW

Letzte Aktualisierung am 02.06.2023

Ne touchez pas au droit d’asile! Pas de compromis avec la forteresse Europe!

Samedi 3 juin 2023, Cologne, 14:00h Rudolfplatz

Le 8 juin, les ministres de l’Intérieur de l’UE prévoient de voter sur une réforme majeure du système d’asile européen. Le régime d’asile européen commun (RAEC) est censé comporter des aggravations importantes – et pousser encore plus loin la politique brutale de cloisonnement de la forteresse Europe.

Toutes les personnes en quête de protection pourraient être retenues aux frontières extérieures de l’UE et devraient y déposer une demande d’asile – dans des conditions de détention et sans accès à une assistance juridique. Le „deal Erdogan“ de 2016 entre l’UE et la Turquie est la base de ce plan. Le notoire camp de Moria sur l’île grecque de Lesbos et les autres hotspots grecs servent de modèles, leur inhumanité est censée devenir la norme dans toute l’UE.
Si l’on peut expulser vers un soi-disant „pays tiers sûr“, une demande d’asile ne sera même plus examinée. La liste des „pays tiers sûrs“ doit encore être élargie à cet effet.
Un pas supplémentaire vers la déshumanisation des réfugiés. Dans les faits, le droit individuel à l’asile risque d’être supprimé complètement.

Les frontières tuent : en Méditerranée, dans les camps de torture financés par l’UE en Libye, aux grilles de la frontière avec la Biélorussie et ailleurs. Chaque jour, les gardes-frontières des États membres de l’UE procèdent à des push-back illégaux et brutaux.

En résumé:

  • Partout aux frontières extérieures, les personnes en quête d’asile seraient internées dans des camps de rétention. Des personnes en état d’urgence psychique seront détenues. Un soutien indépendant ne sera guère possible. Les conditions dégradantes de Moria deviendront ainsi la norme aux frontières extérieures de l’UE.
  • Les „procédures d’asile accélérées“ menées directement aux frontières extérieures ne permettront plus d’examiner les motifs de fuite, mais serviront uniquement à trouver un lieu d’expulsion, un soi-disant „pays tiers sûr“. Cette „sécurité“ ne doit alors pas être garantie dans tout le pays nommé „sûr“ et est synonyme de soins minimaux.

C’est ainsi que les gouvernements tentent de bloquer également la voie juridique vers l’asile. Ils se préparent aux mouvements migratoires attendus dans le cadre de la catastrophe climatique plutôt que de remettre en question le système capitaliste. Le réarmement accéléré et le cloisonnement aux frontières extérieures s’inscrivent dans la tendance des développements autoritaires et vers la droite en Europe.

Malgré les violations claires de la Convention de Genève sur les réfugiés, de la Convention européenne des droits de l’homme et des déclarations d’intention contraires dans le contrat de coalition du SPD, des Verts et du FDP de vouloir „mettre fin à la souffrance aux frontières extérieures“, le gouvernement allemand soutient les plans de démantèlement du droit d’asile dans l’UE.

Le 3 juin, nous descendrons dans la rue en colère, en solidarité avec toutes les personnes en quête de protection, contre la forteresse Europe, pour la liberté de circulation et d’établissement et pour l’autodétermination, toujours de manière antifasciste.

لا للتلاعب بحق اللجوء! لا تسويات مع حصن أوروبا

مظاهرة على مستوى ولاي NRW

٣ يونيو، كولونيا // ١٤:٠٠ // مكان انطلاق التجمع سيتم الإعلان عنه لاحقًا

في الثامن من يونيو، يرغب وزراء الداخلية في الاتحاد الأوروبي في التصويت على إصلاح شامل لنظام اللجوء الأوروبي. من المقرر أن يشمل النظام الأوروبي المشترك للجوء تشديدات جذرية ودفع سياسة العزل الوحشية لحصن أوروبا إلى المزيد من التقدم

يجب أن يتم احتجاز جميع طالبي الحماية بالفعل عند الحدود الخارجية للاتحاد الأوروبي، ويجب عليهم تقديم طلبات لجوء هناك، تحت ظروف تشبه الاحتجاز وبدون حق الوصول إلى المشورة القانونية. صفقة „أردوغان“ التي تم إبرامها عام ٢٠١٦ بين الاتحاد الأوروبي وتركيا هي مصدر الإلهام لهذا المفهوم. يعتبر مخيم موريا المسيء السمعة في جزيرة ليسبوس اليونانية ونقاط الاندفاع الأخرى في اليونان نماذج؛ إن إنسانيتها ستصبح القاعدة في جميع أنحاء الاتحاد الأوروبي

إذا كانت الترحيل إلى ما يسمى „دولة ثالثة آمنة“ ممكنة، فإن طلب اللجوء لن يتم فحصه حتى. من المقرر أن تُوسع قائمة ما يسمى „دول ثالثة آمنة“ لهذا الغرض

هذه خطوة أخرى نحو تجريد اللاجئين من إنسانيتهم. في الواقع، يُفترض أن يتم إلغاء الحق الفردي في اللجوء

الحدود تقتل في البحر الأبيض المتوسط، وفي معسكرات التعذيب التي يمولها الاتحاد الأوروبي في ليبيا، وفي بيلاروس. يقوم حراس حدود دول الاتحاد الأوروبي يوميًا بعمليات إعادة الدفع غير القانونية

:ملخص

في جميع مناطق الحدود الخارجية، يجب أن يتم احتجاز اللاجئين في معسكرات استقبال
يتم احتجاز الأشخاص في حالة طوارئ نفسية. سيكون الدعم المستقل غير ممكن تقريبًا. ومن ثم ستصبح الظروف المهينة في موريا الوضع الطبيعي عند الحدود الخارجية للاتحاد الأوروبي

في إطار „إجراءات اللجوء المسرعة“ المعمول بها مباشرة عند الحدود الخارجية، لم يعد من المقرر فحص أسباب الهروب، بل يجب فقط إيجاد مكان للترحيل، وهو ما يُعرف بـ „دولة ثالثة آمنة“. يجب ألا يكون الأمان مضمونًا في البلد بأكمله ويتم تعادله مع الرعاية الحد الأدنى

بهذه الطريقة، تحاول الحكومات أيضًا إعاقة المسار القانوني للجوء. إنهم يستعدون لحركة الهجرة المتوقعة في إطار أزمة المناخ بدلاً من تساؤلهم عن الرأسمالية. التسلح القسري والعزلة عن الحدود الخارجية تتوافق مع اتجاهات الشعبوية اليمينية في أوروبا

على الرغم من الانتهاكات الواضحة لاتفاقية جنيف لللاجئين وحقوق الإنسان وعلى الرغم من التعهدات المعاكسة في الاتفاقية التشاركية لـ „إنهاء المعاناة عند الحدود الخارجية“ ، فإن الحكومة الحالية تدعم خطط إلغاء حق اللجوء في الاتحاد الأوروبي

في ٣ يونيو، سوف نخرج بغضب إلى الشوارع تضامنًا مع جميع الباحثين عن الحماية، ضد حصن أوروبا، من أجل حرية السفر والاستقرار وتقرير المصير، ونحن دائمًا معادون للفاشية

تعال إلى كولونيا. سيتم الإعلان عن مكان انطلاق التجمع لاحقًا

Hands off the right of asylum! No compromise with Fortress Europe!

Saturday, June 3, 2023, Cologne, 2:00 PM Rudolfplatz

On 08 June, the EU interior ministers* want to vote on a far-reaching reform of the European asylum system. The goal of the „Common European Asylum System (CEAS)“ is to include far-reaching tightenings – and to push the brutal isolation policy of Fortress Europe even further.
All asylum seekers should already face detention at the EU’s external borders and have to file asylum applications there – under detention-like conditions and without access to and legal counsel. The „Erdogan deal“ of 2016 between the EU and Turkey is the inspiration for the concept. The notorious Moria camp on the Greek island of Lesbos and the other Greek hotspots serve as models; their inhumanity is to become the norm throughout the EU.

If deportation to a so-called „safe third country“ is possible, the asylum application will not even be examined. The list of so-called „safe third countries“ is to be extended once again for this purpose.

This is a further step towards the dehumanization of refugees. In fact, the individual right to asylum is to be abolished.

Borders kill, in the Mediterranean, in the EU-funded torture camps in Libya, in Belarus. Every day EU member states‘ border guards conduct illegal push-backs.

Short version:

  • All over the external borders, refugees are to be interned in reception camps.
  • People in a state of psychological emergency will be detained. Independent support will hardly be possible. Thus, the degrading conditions of Moria will become the normality at the EU external borders.
  • In so-called „accelerated asylum procedures“ directly at the external borders, the reasons for flight are no longer to be examined, but only a place of deportation, a so-called „safe third country“, is to be found. Security does not have to be guaranteed in the whole country and is equated with minimal care.

In this way, governments are also trying to block the legal path to asylum. They are gearing up for the migration movement that is expected in the wake of the climate crisis, instead of challenging capitalism. The forced armament and walling off at the external borders are in line with the trend of right-wing populist development in Europe.

Despite clear violations of the Geneva Refugee Convention, human rights and contrary declarations of intent in the coalition agreement to „end the suffering at the external borders“, the german coaltion government supports the plans to abolish asylum rights in the EU.

On 03 June, we take to the streets in solidarity with all those seeking protection, against Fortress Europe, for freedom of travel & settlement and self-determination, and always anti-fascist.

Hände weg vom Asylrecht! Keine Kompromisse mit der Festung Europa!

Samstag, 3. Juni 2023, Köln, 14:00h Rudolfplatz

Am 08. Juni wollen die EU-Innenminister*innen über eine weitreichende Reform des Europäischen Asylsystems abstimmen. Das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) soll weitreichende Verschärfungen umfassen – und die brutale Abschottungspolitik der Festung Europa noch weiter vorantreiben.
Alle Schutzsuchenden sollen bereits an den EU-Außengrenzen festgehalten und dort Asylanträge stellen müssen – unter haftähnlichen Bedingungen und ohne Zugang zu und rechtlicher Beratung. Der „Erdogan-Deal“ von 2016 zwischen der EU und der Türkei steht für das Konzept Pate. Das berüchtigte Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos und die anderen griechischen Hotspots dienen als Vorbilder, ihre Unmenschlichkeit sollen in der gesamten EU Normalität werden.

Kann in einen sogenannten „sicheren Drittstaat“ abgeschoben werden, wird der Asylantrag gar nicht erst geprüft. Die Liste der sogenannten „sicheren Drittstaaten“ soll dafür noch einmal erweitert werden.
Ein weiterer Schritt der Richtung Entmenschlichung von Flüchtenden geht. Faktisch soll das individuelle Recht auf Asyl abgeschafft werden.
Grenzen töten, im Mittelmeer, in den EU finanzierten Foltercamps in Libyen, in Belarus. Täglich führen die Borderguards der EU-Mitgliedstaaten illegale Push-Backs durch.

Kurzfassung:

  • Überall an den Außengrenzen sollen Geflüchtete in Auffanglagern interniert werden.
    Menschen in psychischem Ausnahmezustand werden inhaftiert. Unabhängige Unterstützung wird kaum möglich sein. Damit werden die entwürdigenden Bedingungen von Moria die Normalität an den EU Außengrenzen.
  • In sogenannten „beschleunigten Asylverfahren“ direkt an den Außengrenzen sollen nicht mehr die Fluchtgründe geprüft werden, sondern nur noch ein Abschiebeort, ein sogenannter „sicherer Drittstaat“, gefunden werden. Sicherheit muss dabei nicht im ganzen Land gewährleistet sein und wird mit minimaler Versorgung gleichgesetzt.

So versuchen die Regierungen auch den rechtlichen Weg zum Asyl zu sperren. Sie rüsten sich für die Migrationsbewegung, die im Rahmen des Klimakrise erwartet werden, anstatt den Kapitalismus in Frage zu stellen. Die forcierte Aufrüstung und Abschottung an den Außengrenzen stehen im Trend der rechtspopulistischen Entwicklungen in Europa.

Trotz klarer Verstöße gegen Genfer Flüchtlingskonvention, Menschenrechte und gegenteiliger Absichtsbekundungen im Koalitionsvertrag „das Leid an den Außengrenzen beenden“ zu wollen, unterstützt die Ampelregierung die Pläne zur Asylrechtsabschaffung in der EU.

Am 03. Juni gehen wir wütend auf die Straße in Solidarität mit allen Schutzsuchenden, gegen die Festung Europa, für Reise- & Niederlassungsfreiheit und Selbstbestimmung, immer Antifaschistisch.